Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Die Falken Pfadfinder der Adventgemeinde Bensheim

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Der ewige Teller

Das erste Bensheimer Herbstlager war im selben Jahr am Marbachstausee gewesen. Claudia verordnete angesichts des Salmonellenverseuchten Wassers Badeverbot. Im Nahe gelegenen Wald spielten wird zum ersten Mal das beliebte Schmuggler Geländespiel. Dabei mussten die Schmuggler Servietten von A nach B schmuggeln, während die Polizisten die Schmuggler ertappen, filzen und Servietten beschlagnahmen mussten. Dieses Spiel war sehr beliebt bei uns, wir haben es seither oft gespielt.

Als kleine Nervensäge ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, den Anfang der Nachtwache mitzuerleben. Daniel alias Dr. Ottach braute für Vanessa einen Punsch aus Spüli, einem verbrannten Wurstende, Kamillentee und Wasser; Raphael und Marc probierten Gras zu rauchen, generell passierte viel lustiges.

Doch gegen Mitternacht geschah etwas gänzlich Unvorhergesehenes. Etwa 200 Meter von unserem Zeltplatz auf der anderen Seite der Lichtung ging ein rotes Licht an. Als ob das nicht beunruhigend genug war, bewegte es sich auch noch in regelmäßigen Abständen Hin und Her. Keiner von uns hatte natürlich den Mut, der Sache auf den Grund zu gehen. So schliefen alle irgendwann beängstigt ein.

Erst am nächsten morgen zeigte sich, dass auf der anderen Lichtungsseite Camper unbemerkt von uns ihr Lager aufgeschlagen hatten, und mit einer roten Laterne zu ihrem Toilettenhäuschen zu gehen pflegten.

Der Samstag war ein recht warmer Herbsttag, an dem wir viel spielten. Sogar unser Prediger besuchte uns. Am Mittag hatte ich zusammen mit Steffi und Christian Spüldienst. In dieser Sache noch sehr ungeübt, passierte es mir beim ungeschickten Abtrocknen von Christians Glasteller, dass dieser auf den Betonboden viel und zerbrach. Als sofortige Vergeltungsmaßnahme nahm Stephie meinen original aus Brasilien importierten, unzerstörbaren Hartplastikteller, der mit einer Lok bemalt war, und warf ihn so fest auf den Boden, dass er ebenfalls zerbrach. Ich war darüber sehr empört und zugleich verwundert, dass mein unzerstörbarer Teller doch kaputt gegangen war. Mir glaubte natürlich niemand, das der Teller unzerstörbar war.

Doch meine Mami hatte in weißer Voraussicht zwei motivgleiche Teller aus Brasilien mitgebracht. Auf dem nächsten Frola nahm ich erneut einen Teller mit einer Lok darauf mit - die Verwirrung war perfekt und der Mythos vom „Ewigen Teller“ geboren.

Ach übrigens, die Firma, die die ewigen Teller in Brasilien herstellte ging nach einer Weile pleite , weil niemand ihre Teller kaufte. Denn die Teller waren so stabil, dass kaum jemand neue Teller kaufen musste.

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