Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Die Falken Pfadfinder der Adventgemeinde Bensheim

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Foltermethoden eins Cabrios

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So war es auch mit der Jungpfadfinderfreizeit 2004, auf der sehr viele Teamer aus dem Regiozentrum Südhessen mitfuhren. Die gesamte Teamerschaft traf sich im März in Frankfurt zu einem Vorbereitungstreffen. Auf der Tagesordnung stand ein Psychologiekurs über Kinder.

Harald und ich reisten mit seinem Audi Cabrio an. Da es in den letzten Tagen sonnig und mild gewesen war, hatte der Chief schon das Cabrioverdeck für das Dach auf die Rückbank montiert, sodass nur noch Platz auf dem Beifahrersitz war. Auf der Hinfahrt stellte dieser Umstand kein Problem dar, aber auf der Rückfahrt bat uns Andy ihn bis nach Darmstadt mitzunehmen, da er längere Zeit auf den nächsten Zug hätte warten müssen.

Mit offenem Cabrio über die Autobahn zu fahren wurde von Harald und mir kategorisch abgelehnt, da das eine sichere Erkältung mit sich gebracht hätte. So kam es, dass der nicht gerade klein gewachsene Andy sich auf die Rückbank legen musste, er quetschte sich in die 30 Zentimeter zwischen Verdeck und Rückbank. Seine anfängliche Sorge, von der Polizei erwischt zu werden, war gänzlich unbegründet, da man ihn von außen unter dem Verdeck nicht erkennen konnte. Seine Lage wurde immer ungemütlicher als wir auf der A5 in einen kleinen Stau gerieten. Ich werde nie vergessen, wie er total entsetzt fragte, warum wir denn auf einmal langsamer würden und ob wir denn schon da wären. Noch ärgerlicher wurde er, als der Chief und ich in übertriebener Dramatik das Unfallauto schilderten. Als wir dann in Darmstadt ankamen, bestand er darauf, schon am Hauptbahnhof statt in der Stadtmitte herausgelassen zu werden.

Das Aussteigen war nicht so einfach, wir mussten ihm helfen seinen fast komplett eingeschlafenen Körper aus dem Auto zu bekommen. Er musste sich kurze Zeit ausruhen, ehe er seine ersten Gehversuche unternehmen konnte. Seine ersten Schritte glichen einer Comicfigur, die eben überfahren wurde und ähnlich einer Ziehharmonika hoch und runter klappte. Wie ein hochgradig Besoffener torkelte er über den Bürgersteig. 

Seither hat er ein Cabriotrauma, wenn er schon ein Cabrio sieht oder diesen Namen hört zeigt er allergische Reaktionen. Zugegeben, Harald und ich hatten selten so einen Spass gehabt, dennoch waren wir uns keiner Schuld bewusst, war er doch freiwillig in das Foltercabrio eingestiegen.

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